Jahr des Schwimmenlernens

Zweibrücken lernt schwimmen

Ein Pilotprojekt zur flächendeckenden Versorgung von Kindern im Grundschulalter

In Deutschland sind 2016 so viele Menschen ertrunken wie seit zehn Jahren nicht mehr – gleichzeitig hat die DLRG mehr als tausend Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Rund 60 Prozent aller Kinder können nicht richtig schwimmen (DLRG-Studie 2016).

In einem Gespräch mit den Schulleiterinnen und Schulleitern der Zweibrücker Grundschulen zeigt sich, dass sich ein vergleichbares Bild in Zweibrücken und der Region zeigt. Exemplarisch lässt sich dies an dem Bericht eines Schulleiters aufzeigen, der eine Klasse hat, bei der nur zwei von 20 Schülern schwimmen können. Die Grundschullehrer berichten zudem über eine fehlende Sensibilität und Informiertheit der Eltern.

Es ist abzusehen, dass sich vor diesem Hintergrund die Situation von Generation zu Generation verschlechtern wird.

Die Schwimmschulen in der Region leisten Hervorragendes. Aufgrund der auf der einen Seite nur schwach ausgeprägten Sensibilität vieler Eltern für das Thema Schwimmen lernen und die durch die Schwimmkurse für sie entstehenden Kosten auf der anderen Seite werden aber nur etwa ein Drittel der Kinder direkt erreicht.

Vor dem Hintergrund der strukturellen Situation können die Grundschulen diese Lücke nicht schließen. Der Schwimmunterricht in der Grundschule wird in der Regel durch eine/n Lehrer/in und eine Begleitperson durchgeführt. Durch die Heterogenität der Schülerschaft (Schwimmer/Wassergewöhnte/Nichtschwimmer) ist die Forderung, dass Kinder in der Grundschule schwimmen lernen sollen, nicht realistisch. Des Weiteren wird die Situation dadurch erschwert, dass vereinzelt die Kompetenz der Lehrerschaft Kindern das Schwimmen beizubringen nur begrenzt vorhanden ist.

Mit dem Projekt „Zweibrücken lernt schwimmen“ knüpft der Stadtverband für Sport e. V. Zweibrücken an dieser Problemsituation an. Ziel ist es zum einen das Thema Schwimmen lernen über den Verlauf eines ganzen Jahres ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Zum anderen soll aktiv das Schwimmenlernen unterstützt werden.

Vorgesehen hierfür sind aktuell die folgenden Maßnahmen

Sensibilisierung:

  • Eine Tagesveranstaltung im Badeparadies Zweibrücken. Gestaltet wird die Veranstaltung durch die Schwimmschulen und die wassersporttreibenden Vereine. Eine Zusage der Stadtwerke Zweibrücken, Betreiber des Badeparadieses, liegt vor.
  • Mehrere Informationsaktivitäten in Kindergärten, Grundschulen und in der Fußgängerzone.
  • Ein Patenprogramm, bei dem Familienangehörige zum Paten von Kindern werden und so das Schwimmenlernen begleiten und fördern.

Aktive Unterstützung des Schwimmenlernens:

Hierzu sind zwei Teilmaßnahmen vorgesehen:

Homogenisierung: In Kooperation mit den Schwimmschulen der Stadt werden in den Grundschulen Schwimmkurse erteilt.

Unterstützung der Grundschulen durch einen Schwimmlehrer: Hierzu soll in Kooperation mit dem Sportbund Pfalz und den Wassersportfreunden Zweibrücken e.V. ein/e Schwimmlehrer/in im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres beschäftigt werden. Diese/r soll alle Grundschulen in Zweibrücken beim Schwimmunterricht unterstützen. Der Einsatz eines solchen Schwimmlehrers führt zum einen zu einem besseren Betreuungsverhältnis im Unterricht und zum anderen auch zu einer fachlichen Unterstützung der Lehrer/innen.